Vor einiger Zeit habe ich eine Fernsehserie über eine junge Kolumnistin gesehen, die versucht hat, ihre große Liebe zu finden. In der Serie heißt es: »Werde nicht glücklich, das will niemand lesen.« Stimmt das? Sind wir es leid, über die perfekten Leben anderen Menschen zu lesen, sie zu sehen oder hautnah mitzuerleben? Wollen wir tatsächlich lesen, wie jemand sich durch die alltäglichen Probleme quält? Und wenn ja, warum?
Sind wir ehrlich, wir Menschen lieben es, uns die Probleme anderer durchzulesen, sie zu sehen und zu beurteilen. Solange wir uns auf das Scheitern anderer Menschen konzentrieren können, wirkt unser eigenes Leben herrlich normal und problemfrei. Nicht ohne Grund sind diverse Unterhaltungssendungen, die gewaltig am guten Geschmack kratzen, so beliebt im Wochenprogramm der Fernsehsender. Solange wir unter die Nase geriebenbekommen, dass es noch andere Menschen gibt, die noch mehr Probleme haben, als wir selbst, sind wir glücklich. Ist das nicht wunderbar?
Nein, das ist es nicht! In Wirklichkeit werden unsere eigenen Probleme nicht kleiner, nur weil ein Mann im Berliner Plattenbau Probleme mit der Polizei hat und dies mit schlechten Schauspielern für das Fernsehen nachgestellt wird. Die Probleme sind nach wie vor da und sie werden sich nicht in Luft auflösen, solange wir uns Tag für Tag sagen: »Aber es könnte mir noch schlechter gehen.«
Wir sollten aufhören, uns ständig etwas einzureden, das nicht stimmt. Vielleicht müssen wir endlich aufhören, über andere Menschen zu urteilen, ihre Probleme in den Medien auszuschlachten und endlich an dem Punkt anfangen, der wirklich von Interesse für uns ist. Nämlich unser eigenes Leben.
Hat XY aus dem Berliner Plattenbau dein Figurproblem gelöst? Oder hat die Frau aus der Gerichtssendung dafür gesorgt, dass du weniger Angst vor der Zukunft hast? Wahrscheinlich nicht.
Tagein, tagaus geben wir uns mit dem zufrieden, was wir haben, und schieben alle ungelösten Probleme von uns. Niemand ist zu einhundert Prozent mit sich uns seinem Leben zufrieden und dennoch suchen wir keine Lösungen.
Wie brechen wir aus diesem Teufelskreis aus und werden endlich glücklich?
Diese Frage muss jeder für sich selbst beantworten.
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